Wasserstoff ist in aller Munde und wird häufig als zentrales Instrument der Energiewende gesehen. Doch welche Rolle wird Wasserstoff wirklich spielen und wo kommt der Wasserstoff her?

Die Farbenlehre des Wasserstoffs

Die Nutzung von Wasserstoff ist eigentlich nichts Neues, die chemische Industrie nutzt das Element seit Jahrzehnten z.B. zur Produktion von Düngemittel oder zur Verarbeitung von Rohöl. Bisher kommt der Wasserstoff aber zum überwiegenden Teil aus Erdgas und wird über sogenannte Dampfreformierung gewonnen, bei der große Mengen CO2 frei werden. Man spricht dann von grauem Wasserstoff. Schafft man es, dass in diesem Prozess frei werdende CO2 abzufangen und zu binden, spricht man wiederum von blauem Wasserstoff. Damit ist der Umwelt zwar erstmal geholfen, es wird aber immer noch eine endliche, fossile Ressource eingesetzt. Im Sinne der Energiewende muss man deshalb andere Wege finden, Wasserstoff aus erneuerbaren Ressourcen zu erzeugen, also grünen Wasserstoff. Dies gelingt in Elektrolyseuren.

Funktionsweise eines Elektrolyseurs

Elektrolyse ist ein Verfahren, bei dem durch elektrischen Strom eine Redoxreaktion an einem Wassermolekül erzwungen. Das Wassermolekül wird hierbei in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Im erzeugten Wasserstoff ist die eingebrachte elektrische Energie gespeichert und kann bei Bedarf in Form von Strom oder Wärme wieder freigesetzt werden. Somit wird durch dieses Verfahren elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt werden. Das Problem dabei ist die Umwandlungseffizienz: So geht bei der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff ein nicht unerheblicher Teil des eingesetzten Stroms in Form von Wärme verloren.

Nutzung von Wasserstoff

Mit dem so gewonnen Wasserstoff hat man ein Element geschaffen, das die chemische Industrie benötigt. Ebenfalls stellt Wasserstoff einen Energieträger dar, der bei wenig Gewicht viel Energie speichern kann und der verhältnismäßig leicht, ähnlich Erdgas und Benzin, in Pipelines in großen Mengen zu transportieren ist. Wasserstoff ist somit eine Alternative zu Erdgas oder Benzin. Wasserstoff lässt sich über eine Brennstoffzelle in Strom zurückverwandelt werden und kann z.B. zum Antrieb von Elektroautos genutzt werden. Oder er kann in Gaskesseln verfeuert werden, um Gebäude zu heizen oder Energie für Industrieprozesse bereitzustellen. Wasserstoff wird in Zukunft deshalb eine Schlüsselrolle z.B. in der Dekarbonisierung von Industrieprozessen oder im Schwerlastverkehr spielen, aber nicht das Allheilmittel der Energiewende sein.

Wasserstoff bei Lintas

Wir bei Lintas beschäftigen uns sowohl mit der Produktion als auch der Nutzung von Wasserstoff. Wir werden Wasserstoff in großem Maßstab aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne an Orten erzeugen, an denen Strom nicht direkt genutzt werden kann. Dies sind z.B. Gebiete in Südeuropa, an denen es viel Sonne und Wind gibt, aber keine gut ausgebauten Stromnetze. Diesen Wasserstoff bringen wir dann zu den Orten, die Wasserstoff brauchen. Wir beraten Unternehmen dabei, an welchen Stellen Wasserstoff tatsächliche Vorteile bietet und wie dieser Energieträger bestmöglich in ein Gesamtversorgungskonzept einzubinden ist.